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GS1 DataMatrix

Aus Etikettenwissen

Die GS1 Datenmatrix ist eine Sonderform des zweidimensionalen Barcodes, die als Datenträger innerhalb des GS1 Kennzeichnungssystems genutzt wird. Basierend auf der Norm ISO/IEC 16022, unterstützt die GS1 Datamatrix die Nummerierungsstrukturen der GS1 (Global Standard One) und wird daher für die standardisierte Kennzeichnung von Produkten in verschiedenen Branchen verwendet.

Was ist eine GS1 Datamatrix?

Eine GS1 Datamatrix ist ein zweidimensionaler Barcode, der für die Kodierung von Informationen genutzt wird. Der Aufbau des Barcodes ermöglicht die Verschlüsselung einer Reihe von Informationen in nur einem Code. So können Zusatzinformationen zum Produkt mitgeliefert werden, ohne zusätzlichen Platz auf dessen Verpackung in Anspruch zu nehmen. Als 2D-Barcode ist die GS1 Datamatrix außerdem wesentlich platzsparender als herkömmliche Barcodes und kann bis unter 5 x 5 mm klein sein.

Wie ist eine GS1 Datamatrix aufgebaut?

Für die Verschlüsselung von Informationen innerhalb einer Datamatrix wird der GS1 Application Indentifier Standard verwendet. Als Datenbezeichner oder Application Identifier werden dabei einzelne Werte in Klammern bezeichnet, die als Bezeichner der darauffolgenden Informationen fungieren. Beispiele hierfür sind z.B. der AI (01) für die GTIN eines Produkts, (17) für das Verfallsdatum oder (10) für eine Batch-Nummer. Je nach Branche werden unterschiedliche AI’s verwendet, um die gewünschten Informationen zu codieren. Nach diesem System verstecken sich hinter der GS1 Datamatrix ganze Datensätze, die mit einem einfachen, eindimensionalen Barcode nicht abgebildet werden könnten. Diese Informationsfülle macht die GS1 Datamatrix ideal für die fälschungssichere Kennzeichnung von Produkten in unterschiedlichen Bereichen.

Diese Vielfalt an Informationen ist selbst dann auslesbar, wenn Teile des Codes zerstört wurden. Die Reed-Solomon-Fehlerkorrektur verschafft der GS1 Datamatrix eine überragende Fehlertoleranz. Verschlüsselte Daten können so auch beschädigt noch korrekt gelesen werden, was bei einem einfachen Strichcode nicht denkbar wäre.

Wie kann die GS1 Datamatrix ausgelesen werden?

Für das Lesen der GS1 Datamatrix wird ein 2D-Barcodescanner verwendet, wie für jeden anderen zweidimensionalen Code auch. Der verbaute Imager erkennt die GS1-Datamatrix und sendet die verschlüsselten Informationen weiter zu einer Software, die die gelesenen Daten interpretiert. Nur wer Kunde der GS1 Organisation ist, erhält die passende Software zur GS1 Datamatrix und passt seine Prozesse so dem anerkannten Standard an. Bis heute sind zahlreiche Unternehmen weltweit Teil des GS1 Kennzeichnungssystems. Eine Datamatrix kann also praktisch in jedem Bereich eingesetzt werden.

Wofür wird eine GS1 Datamatrix genutzt?

Die GS1 Datamatrix eignet sich vor allem für die Produktkennzeichnung. Doch nicht in jedem Bereich hat sich der zweidimensionale Code durchsetzen können.

So hat sich die Datamatrix im Gesundheitswesen und in der Pharmaindustrie einen Namen gemacht, da dort schon von vorneherein die Nutzung der 2D-Barcodes vorgeschrieben ist. Medizinische Geräte und chirurgische Implantate werden ebenso damit gekennzeichnet, wie Arzneimittel oder sogar Patientenarmbänder in Krankenhäusern. Der Fälschungsschutz und die lückenlose Nachverfolgbarkeit der GS1 Datamatrix wirken vor allem der Arzneimittelfälschung entgegen, die in der Pharmazie noch immer ein großes Problem ist.

Im Einzelhandel dagegen wird die GS1 Datamatrix noch kaum genutzt. Grund hierfür ist schlicht die große Verbreitung eindimensionaler Barcodescanner, die eine GS1 Datamatrix nicht auslesen können. Außerdem reicht ein einfacher Strichcode um die gewünschte Artikelnummer ins System aufzunehmen. Die Nutzung der Datamatrix – oder eines anderen 2D-Barcodes – wird sich deshalb wohl in absehbarer Zeit nicht im Einzelhandel verbreiten. Zu groß ist der finanzielle Aufwand, der für die Einführung des Systems gezahlt werden müsste.

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