Enthält die EAN das Herstellerland
Aus Etikettenwissen
Das man an der EAN-Nummer (bzw. der GTIN), also dem Strichcode auf fast allen Produkten, das Herstellerland ablesen kann ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Die Nummer am Strichcode gibt keine Auskunft über die Herkunft der Produkts.
Länderkennung
Der Irrglaube stammt vermutlich daher, dass die Global Trade Item Number am Strichcode eine sogenannte Länderkennung enthält. Diese sagt jedoch nichts über das Produkt selbst aus.
Vielmehr gibt es von der zentralen Vergabestelle GS1 verschiedene Mitgliedsgesellschaften, denen Zahlenkreise zur Vergabe zugewiesen werden. Die lokale Vergabestelle vergibt mit ihrer Länderkennung wiederum Unternehmensnummern an die Hersteller, welche dann Produktnummern zuordnen.
Wenn ein deutscher Hersteller also bei GS1 Deutschland eine Nummer beantragt, hat sie eine deutsche Länderkennung. Er kann die Produktnummer dann aber auch für Produkte verwenden, die er in China fertigen lässt.
Siehe auch: GTIN Länderkennung
Verbreitung
Der Mythos über das Herstellerland im Strichcode wird immer wieder verbreitet, wenn es um Boykotte bestimmter Länder geht. Auch Lokalpatrioten glauben oft am Strichcode Produkte erkennen zu können, die in "ihrem" Land hergestellt wurden.
Wichtige GTIN Länderkennungen
Nummernkreis | lokale Vergabestelle |
---|---|
400 - 440 | GS1 Deutschland |
200 - 299 | zur internen Verwendung (nicht eindeutig) |
221 + 290 | werden von Aldi verwendet |
300 - 379 | GS1 Frankreich |
730 - 739 | GS1 Schweden |
900 - 919 | GS1 Österreich |
870 - 879 | GS1 Holland |
800 - 839 | GS1 Italien |
Siehe auch Hauptartikel: Liste der GTIN Länderkennungen