Industrie- oder Desktopdrucker
Aus Etikettenwissen
Brauche ich einen Industrie- oder einen Desktopdrucker? Diese Frage stellt sich jedem, der auf der Suche nache einem professionellen Etikettendrucker ist früher oder später. Der Preisunterschied kann erheblich sein. Ist er für den nutzen gerechtfertigt?
Einsatz
Wichtigster Faktor bei der Entscheidung für einen Drucker ist der geplante Einsatz. Sollen übergroße Label gedruckt werden, scheiden handliche Desktopdrucker schnell aus. Nur Industriedrucker drucken Großformate. Auch für die widrigen Umstände einer echten Industrieumgebung kommen nur die Industriedrucker in Frage: Auf Staub und harte Umgangsformen sind sie ausgelegt. Geschützt werden Sie teilweise sogar durch Metallgehäuse.
Büro
Aber was, wenn die Etiketten im Büro gedruckt werden sollen? Hier sprechen hohe Druckgeschwindigkeit, lange Lebensdauer und Schnittstellenvielfalt für die Industriedrucker. Auch die Kompatibilität mit Programmiersprachen wie ZPL und JScript, sowie die leichte Anbindung an das Warenwirtschaftssystem geben Pluspunkte für die Industrielösung.
Die Desktopdrucker jedoch machen eine gute Figur auf dem Schreibtisch: Sie benötigen deutlich weniger Platz. Sollen Etiketten an verschiedenen Arbeitsplätzen direkt vor Ort gedruckt werden, sind mehrere Desktopdrucker einem zentralen Industriedrucker vorzuziehen.
Zubehör
Allgemein gibt es alle wichtigen Zubehörteile wie Schneidevorrichtungen und Spender auch für Desktopdrucker. Die Auswahl und Verfügbarkeit ist jedoch bei den Industriedruckern deutlich höher. Es macht also Sinn sich vor dem Kauf genau darüber klar zu werden, welche Funktionen man braucht und den Drucker passend auszuwählen. Wer sich nicht sicher ist und auf Flexibilität setzt, ist bei den Industriedruckern besser aufgehoben.
Verbrauchsmaterial
An und für sich macht das Verbrauchsmaterial keinen Unterschied. Im geräumigen Industriegehäuse finden jedoch größere Rollen Platz, so dass Etikettenrollen und Farbbänder seltener gewechselt werden müssen. Das wirkt sich vor allem bei sehr hohem Druckvolumen positiv auf die Ausfallzeiten durch Materialwechsel aus.
Druckverfahren
Sowohl die Desktop- als auch die Industriemodelle gibt es als Thermodirekt- und als Thermotransfervarianten. Beim Thermodirektdruck fallen die Nachteile des Desktopdruckers nicht so sehr ins Gewicht. Da kein Farbband benötigt wird, fällt das teilweise fummelige Rollenwechseln nicht so sehr ins Gewicht.
Auflösung
Während 300 DPI Druckauflösung auch bei den Desktopgeräten ohne Probleme verfügbar ist, findet man kaum kleine Drucker mit 600 DPI. Hier ist die Auswahl bei den Industriedruckern noch deutlich grösser.
Pro und Contra
Industrie | Desktop | |
---|---|---|
Preis | hoch | niedrig |
Format | groß | standard |
Schutz | hoch | normal |
Lebensdauer | hoch | normal |
Rollengröße | groß | klein |
Platzbedarf | hoch | niedrig |
Zubehör | vielseitig | teilweise eingeschränkt |
Auflösung | 200/300/600 DPI | 200/300/(selten 600) DPI |
Fazit
In vielen Fällen genügen Desktopdrucker völlig und werden durch niedrige Anschaffungskosten und kleine Stellfläche gerechtfertigt. Hat man jedoch auch nur eine zwingende Anforderung, die nicht im niederpreisigen Segment abgedeckt wird, bleibt nur der Griff zur großen Lösung. Dies gilt nicht nur für harsche Industrieumgebungen, sondern auch für gehobene Anforderungen im Büroumfeld. Diese teuren Drucker rentieren sich oft durch bessere Workflows, kürzere Wartezeiten und niedrigere Integrations- und Wartungskosten.