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Plombe: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Wort Plombe kommt aus dem lateinischen von Plumbum und bedeutet ''Blei''. Ursprünglich bezeichnete es einen kleinen klumpen Blei, der mit einer speziellen [[Plombenzange]] so auf Drähte gepresst wurde, dass sie sich nicht mehr öffnen lassen. Auf diese Art lässt sich das unbefugte Öffnen von Behältern feststellen.
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Klebeplomben sind Aufkleber, die so über einen Spalt geklebt werden, dass ein Öffnen des Behälters sie zerstören würde. Meist sind sie mit einem [[Manipulationsschutz|Sicherheitsmerkmal]] versehen, das Manipulationen erschwert. Der Begriff Klebeplombe ist weitestgehend Synonym zu [[Siegel]].
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=== Kunststoffplomben ===
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Plomben aus Kunststoff sind in der Bauart identisch mit Bleiplomben und unterscheiden sich nur im Material. Durch die in den letzten Jahren stärker ins Bewusstsein gerückte Umweltschädlichkeit von Blei werden Plomben inzwischen meist aus Kunststoff gefertigt.
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=== Ringplomben ===
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Ringplomben ähneln in ihrer Anwendung den bekannten Kabelbindern: Ein Kunststoffstreifen wird durch einen Verschluss gezogen und bildet so eine Schlaufe. Der Verschluss ist so konstruiert, dass er sich nicht mehr öffnen lässt. Von verschiedenen Herstellern sind verschiedene Systeme im Umlauf. Wichtig ist die eindeutige und gut lesbare Kennzeichnung, z.B. durch eindeutige Nummerierung.
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=== Hochsicherheitsplomben ===
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Hochsicherheitsplomben können Eisenbahnwaggons, Container oder LKWs sichern. Durch besonders starken Draht (z.B. 4mm) lassen sie sich nur mit einem Bolzenschneider entfernen. Der Verschluss kann z.B. aus einem massiven Aluminiumkörper bestehen. Nach dem durchtrennen spleißen die Drahtenden auf und können somit nicht noch einmal in den Verschluss eingeführt werden. Die Abkürzung ''NPC'' bezeichnet diese Drähte und steht für ''non preformed cable''.
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=== Bolzenplomben ===
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Plomben aus massiven Stahlbolzen werden Bolzenplomben genannt. Zum Verschließen rasten sie fest in einem Verschlussgehäuse ein. Sie dienen zur Sicherung von Seecontainern und LKWs. Nach [[ISO 17712]] müssen Bolzenplomben zur Sicherung von Überseecontainern mindestens einen Durchmesser von 18mm aufweisen.
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== Markierungen ==
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Die meisten Plomben werden mit einer [[Kennzeichnung]] versehen, damit sie nicht unbemerkt durch eine andere Plombe entfernt werden kann.
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:Die meisten Plomben werden direkt vom Hersteller mit einer eindeutigen Nummer versehen.
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:Bei Hochsicherheitsplomben und Bolzenplomben  kann auf Wunsch auch ein [[Barcode]] aufgedruckt werden.
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*Hauptstempel
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:Hauptstempel ist der amtliche Begriff für die Markierung an einem geeichten Gerät. Er wird z.B. mit einer Plombenzange in die Plomben an Stromzählern gedrückt.
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== Rechtliches ==
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Das Entfernen einer amtlich angebrachten Plombe kann als Urkundenvernichtung strafbar sein.
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== Siehe auch ==
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* [[Plombenzange]]
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* [[Siegel]]
  
 
[[Kategorie: Logistikbranche]]
 
[[Kategorie: Logistikbranche]]

Aktuelle Version vom 22. August 2014, 16:21 Uhr

Bleiplombe

Das Wort Plombe kommt aus dem lateinischen von Plumbum und bedeutet Blei. Ursprünglich bezeichnete es einen kleinen klumpen Blei, der mit einer speziellen Plombenzange so auf Drähte gepresst wurde, dass sie sich nicht mehr öffnen lassen. Auf diese Art lässt sich das unbefugte Öffnen von Behältern feststellen.

Ausführungen

Neben den ursprünglichen Bleiplomben und speziellen Plombierdrähten, wie sie immer noch z.B. an Strom- und Gaszählern verwendet werden, wurden für die Logistikbranche inzwischen noch weitere Formen von Plomben entwickelt.

Klebeplomben

Klebeplomben sind Aufkleber, die so über einen Spalt geklebt werden, dass ein Öffnen des Behälters sie zerstören würde. Meist sind sie mit einem Sicherheitsmerkmal versehen, das Manipulationen erschwert. Der Begriff Klebeplombe ist weitestgehend Synonym zu Siegel.

Kunststoffplomben

Plomben aus Kunststoff sind in der Bauart identisch mit Bleiplomben und unterscheiden sich nur im Material. Durch die in den letzten Jahren stärker ins Bewusstsein gerückte Umweltschädlichkeit von Blei werden Plomben inzwischen meist aus Kunststoff gefertigt.

Ringplomben

Ringplomben ähneln in ihrer Anwendung den bekannten Kabelbindern: Ein Kunststoffstreifen wird durch einen Verschluss gezogen und bildet so eine Schlaufe. Der Verschluss ist so konstruiert, dass er sich nicht mehr öffnen lässt. Von verschiedenen Herstellern sind verschiedene Systeme im Umlauf. Wichtig ist die eindeutige und gut lesbare Kennzeichnung, z.B. durch eindeutige Nummerierung.

Hochsicherheitsplomben

Hochsicherheitsplomben können Eisenbahnwaggons, Container oder LKWs sichern. Durch besonders starken Draht (z.B. 4mm) lassen sie sich nur mit einem Bolzenschneider entfernen. Der Verschluss kann z.B. aus einem massiven Aluminiumkörper bestehen. Nach dem durchtrennen spleißen die Drahtenden auf und können somit nicht noch einmal in den Verschluss eingeführt werden. Die Abkürzung NPC bezeichnet diese Drähte und steht für non preformed cable.

Bolzenplomben

Plomben aus massiven Stahlbolzen werden Bolzenplomben genannt. Zum Verschließen rasten sie fest in einem Verschlussgehäuse ein. Sie dienen zur Sicherung von Seecontainern und LKWs. Nach ISO 17712 müssen Bolzenplomben zur Sicherung von Überseecontainern mindestens einen Durchmesser von 18mm aufweisen.

Markierungen

Die meisten Plomben werden mit einer Kennzeichnung versehen, damit sie nicht unbemerkt durch eine andere Plombe entfernt werden kann.

  • Nummerierung
Die meisten Plomben werden direkt vom Hersteller mit einer eindeutigen Nummer versehen.
  • Barcode
Bei Hochsicherheitsplomben und Bolzenplomben kann auf Wunsch auch ein Barcode aufgedruckt werden.
  • Hauptstempel
Hauptstempel ist der amtliche Begriff für die Markierung an einem geeichten Gerät. Er wird z.B. mit einer Plombenzange in die Plomben an Stromzählern gedrückt.

Rechtliches

Das Entfernen einer amtlich angebrachten Plombe kann als Urkundenvernichtung strafbar sein.

Siehe auch