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Der Grüne Punkt

Aus Etikettenwissen

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Der Grüne Punkt

Der grüne Punkt ist das Markenzeichen der DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG und Teil eines europaweiten Kennzeichnungssystems für das Verpackungsrecycling. Das Piktogramm ist auf vielen wiederverwertbaren Verpackungen zu finden und bestätigt die Beteiligung an einem sogenannten Dualen System, die für jeden Hersteller Pflicht ist. Die Kennzeichnung mit dem grünen Punkt ist nicht vorgeschrieben – diese entfällt in Deutschland seit dem Inkrafttreten der 5. Novelle der Verpackungsverordnung am 01.01.2009.

Was ist ein duales System?

Ein duales System ist ein privat geführtes Verwertungs- und Entsorgungssystem, das neben der öffentlich-rechtlichen Abfallentsorgung eingerichtet wurde, um den anfallenden Verpackungsmüll zu stemmen. 1990 wurde die „Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH (DSD)“ gegründet und organisiert seitdem – als erster Entsorgungsdienstleister in Deutschland - die Müllentsorgung in einem Großteil der deutschen und europäischen Haushalte. Finanziert wird das Ganze zu zwei Teilen: Zum einen wird der Versorgungsdienstleister durch die kommunale Abfallabgaben gezahlt, zum anderen wird dabei auf die Hersteller selbst zurückgegriffen. Seit der Einführung der Europäischen Verpackungsrichtlinie muss jeder Anbieter, der seine Waren mit Verpackungen zum Verbraucher bringt, sich an einem dualen System beteiligen und Abgaben leisten, um die Entsorgung des Mülls zu finanzieren.

Worauf ist der grüne Punkt zu finden?

Als die Verpackungsverordnung 1990 eingeführt wurde, fielen unter die Zuständigkeit des DSD nur Kunststoffverpackungen und alles, was in der gelben Tonne oder im gelben Sack entsorgt wird. Heute findet sich der grüne Punkt auf allen Arten von Verkaufsverpackungen, mit denen eine Verkaufseinheit zum Endverbraucher gelangt. Dazu zählen neben Kunststoffverpackungen auch Glas und Altpapier, was bei Verbrauchern auch heute noch für Verwirrung sorgt: Während der grüne Punkt früher genau angab, wo das betroffene Produkt entsorgt werden muss, steht es heute nur noch für die Wiederverwertbarkeit der Verpackung – eine Hilfe für die Mülltrennung ist das Logo nicht mehr. Dabei ist Mülltrennung gerade für die DSD enorm wichtig: Die DSD kümmert sich um das Recycling der gesammelten Verpackungen und verkauft diese dann als Rohstoffe weiter. Damit Rohstoffe aber wiederverwendet werden können, müssen sie eine gewisse Sortenreinheit aufweisen - es dürfen sich also nicht zu viele Fremdpartikel darin befinden. Zwar gibt es mehrere Verfahren um die Kunststoff-Partikel von Fremdstoffen zu trennen - ist der Rohstoff aber zu verunreinigt rechnet sich das nicht mehr und der Kunststoff wird entsorgt.

Wofür steht der grüne Punkt?

Bis 2009 bestätigte der grüne Punkt die Beteiligung des Herstellers an dem zugehörigen dualen System und steht noch heute für die Einhaltung aller Regeln der Verpackungsverordnung. Jede Verkaufsverpackung, die unter die Verpackungsverordnung fiel, musste den grünen Punkt tragen, sonst drohten dem Hersteller hohe Bußgelder.

Heute ist das anders: Die Kennzeichnungspflicht wurde 2009 aufgehoben, als der Markt der Entsorgungsdienstleister wuchs und sich nicht mehr nur auf einen Anbieter beschränken ließ. Es kamen andere duale Systeme hinzu, an denen sich Hersteller beteiligen konnten – und der grüne Punkt verlor seine alleinige Monopolo-Stellung. Trotzdem ist der grüne Punkt auch heute noch auf Verpackungen in ganz Europa zu finden und steht dort für wiederverwertbare Verpackungen, die auch nach dem Wegwerfen noch nicht ausgedient haben.

Siehe auch

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