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DIN 4844

Aus Etikettenwissen

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Gebotszeichen: Gehörschutz benutzen nach DIN 4844

Die DIN 4844 mit dem Titel Graphische Symbole - Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen ergänzt nationale Standards zur internationalen Sicherheitskennzeichnung. Sie ist in drei Teile gegliedert.

DIN 4844-1

Der erste Teil der DIN 4844 mit dem Titel Erkennungsweiten und farb- und photometrische Anforderungen ergänzt die ISO 3864 um Anforderungen an beleuchtete und hinterleuchtete Sicherheitszeichen.

Sie beschreibt die Berechnung der Erkennungsweiten mit Hilfe eines Distanzfaktors für Verbotszeichen, Gebotszeichen, Rettungszeichen, Warnzeichen und Brandschutzzeichen.

Außerdem werden farbmetrische und photometrische Anforderungen an Sicherheits- und Kontrastfarben festgelegt.

DIN 4844-2

D-P022: Besteigen für Unbefugte verboten nach DIN 4844

Die DIN 4844-2 trägt den Titel Registrierte Sicherheitszeichen. Sie ergänzt die ISO 7010 um Wasser-Sicherheitszeichen und nationale Sicherheitszeichen.

Für Sicherheitszeichen nach DIN 4844 gelten die gleichen Kategorien, Farben und die gleiche Nummerierung wie für die ISO 7010. Die Zeichen der DIN 4844 werden nur zusätzlich mit einem "D-" versehen.

Beispiel: D-P022: Besteigen für Unbefugte verboten.

DIN 4844-3

Flucht- und Rettungspläne sind das Thema der DIN 4844-3. Ihr Zweck ist die Vereinheitlichung von Fluchtplänen in Arbeitsstätten und öffentlichen Gebäuden.

Dazu legt sie allgemeine Anforderungen wie die zwingende farbige Darstellung, Anforderungen an Maßstab und Größe sowie Anforderungen an den Inhalt fest. Im Anhang der DIN 4844 ist ein Beispielplan zu sehen.

DIN 4844-4

Die DIN 4844-4 Leitfaden zur Anwendung von Sicherheitskennzeichnung soll Empfehlungen und Erläuterungen zur praktischen Anwendung der in DIN 4844 definierten Sicherheitszeichen geben. Er ist keine Norm, sondern ein DIN SPEC, also ein Fachbericht.

Lichtkante

Gebotszeichen mit Lichtkante

Die Lichtkante ist ein Rand um das Sicherheitszeichen, der nicht zum eigentlichen Symbol gehört und den Kontrast zum Hintergrund erhöhen soll. Häufig wird hierbei ein weißer Streifen mit einer schwarzen Kontur gewählt. Dadurch soll sich das Zeichen besser abheben und schneller erkannt werden. In den Normen für Sicherheitszeichen (ISO 7010 und DIN 4844) sind die Symbole ohne Lichtkante definiert.

Die DIN 4844-4 erlaubt die Verwendung einer Lichtkante und legt die Breite im Verhältnis zur geometrischen Form fest. Allerdings darf bei innenbeleuchteten Zeichen die Leuchtdichte der Lichtkante nicht größer sein als die des Sicherheitszeichens. Bei hinterleuchteten Zeichen kann die Lichtkante aber auch entfallen, da die Erkennbarkeit durch die Beleuchtung sichergestellt wird.

Bei Zusatzzeichen soll die Lichtkante die gleiche Größe wie die des Hauptzeichens haben. Bei Kombizeichen kann zwischen den Zeichen die Lichtkante entfallen.

Anbringung

Laut DIN 4844-4 sind Sicherheitszeichen entsprechend der in der Norm abgebildeten Direktionalität anzubringen. Sie dürfen demnach weder gedreht noch gespiegelt werden.

Richtungsangaben

Richtungsangabe für Rettungswege

Da es bisher in Deutschland keine rechtsverbindliche Regelung hierzu gab, sind die Richtungsangaben für Rettungszeichen in der DIN 4844-4 nun eindeutig festgelegt. Hier gab es in der Praxis immer wieder unterschiedliche Verwendungen der Pfeile nach oben und nach unten.

Nach DIN 4844-4 darf ein Pfeil nach unten nur für einen Etagenwechsel nach unten verwendet werden. Auch direkt über einer Fluchttür soll also ein Pfeil nach oben angebracht werden um die Richtung geradeaus zu kennzeichnen. Bisher wurde über Türen oft ein Pfeil nach unten angebracht, der so direkt auf die Tür zeigt.

Diese Festlegung wurde kontrovers diskutiert, da sie von der typischen Verwendung der Zeichen in der Praxis abweicht. Die DIN 4844-4 begründet diese Festlegung mit internationalen Normen (ISO 16069) und der internationalen Praxis. Außerdem soll so eine Eindeutigkeit erreicht werden: Nur ein Zeichen soll "geradeaus gehen" bedeuten.

Zeichen Richtung
E002 Notausgang rechts ISO7010.pngE005 Richtung, Pfeil ISO7010.png nach rechts gehen
Notausgang Pfeil links ISO7010.pngE001 ISO7010 Notausgang links.png nach links gehen
E002 Notausgang rechts ISO7010.pngNotausgang Pfeil geradeaus ISO7010.png geradeaus gehen
geradeaus durch eine Tür gehen
aufwärts gehen
E002 Notausgang rechts ISO7010.pngNotausgang Pfeil abwärts ISO7010.png abwärts gehen
E002 Notausgang rechts ISO7010.pngNotausgang Pfeil aufwärts rechts ISO7010.png aufwärts nach rechts gehen
Freifläche nach schräg rechts überqueren
E002 Notausgang rechts ISO7010.pngE006 Richtung, 45°-Pfeil ISO7010.png abwärts nach rechts gehen
Notausgang Pfeil abwärts links ISO7010.pngE001 ISO7010 Notausgang links.png abwärts nach links gehen
Notausgang Pfeil aufwärts links ISO7010.pngE001 ISO7010 Notausgang links.png aufwärts nach links gehen
Freifläche nach schräg links überqueren

Flucht- und Rettungspläne

Es wird eine Anbringungshöhe von 1,65m der Planmitte bei Flucht und Rettungsplänen empfohlen, um eine gute Lesbarkeit zu ermöglichen. Auch wenn die DIN 4844-4 hierzu keine Aussage trifft, sollte in der Praxis zusätzlich die ASR V3a.2 berücksichtigt werden, um die Barrierefreiheit sicherzustellen.

Außerdem ist bei Brandschutzaushängen die DIN 14096 zu beachten.

Siehe auch