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Barcode-Etikett

Aus Etikettenwissen

Definition Barcode-Etikett

Der Barcode (engl. bar für Balken) wird auch Strichcode, Balkencode oder Identcode genannt. Als Barcode wird eine optoelektronisch lesbare Schrift bezeichnet, die aus verschiedenen breiten, parallelen Strichen und Lücken besteht. Diese Striche werden mit Hilfe eines optischen Lesegeräts (Barcode-Scanner) maschinell eingelesen und können dann elektronisch weiterverarbeitet werden. Als Code wird nicht die Verschlüsselung, sondern die Abbildung von Daten in binären Symbolen verstanden. Zu den Barcode-Etiketten zählen codierte (Etiketten mit Barcode) und auch nummerierte Etiketten.

Geschichte

Der Strichcode wurde 1949 von Douglas Young erfunden. Dieser kam erstmals in den 40er Jahren in den USA zum Einsatz, um die Wartezeiten an den neu entstandenen Supermarkt-Kassen zu verkürzen. Mit UPC wurde 1973 der erste Barcode in Nordamerika eingeführt und feierte somit 2008 sein 35-jähriges bestehen. In Europa wurde der Barcode erst 1976 mit dem EAN (European Article Number) eingeführt.

Material

Druckverfahren

Ein solches Barcode-Etikett wird mit Hilfe einer Etikettensoftware erstellt. Die Barcode-Etiketten werden hauptsächlich im Thermodirektdruck-, Thermotransferverfahren gedruckt. Dies ist aber auch mit Hilfe von Tinten- und Laserdruckern möglich.

Funktion

Durch Barcode-Etiketten wird es möglich:

  • Warenströme zu steuern
  • die Lagerhaltung zu automatisieren
  • Prozesse im Unternehmen zu optimieren
  • und Rückverfolgungen von Waren oder Versendungen effizient zu gewährleisten

Die Barcode-Etiketten finden ihre Anwendung in den unterschiedlichsten Branchen. Dazu zählen die Elektronikbranche, die Automobilindustrie, die Bekleidungsindustrie, die Lebensmittelbranche, der Einzelhandel, Bibliotheken, Rechnungswesen/ Buchhaltung u. v. m.


Arten von Barcodes

Der bekannteste Barcode in Europa ist der EAN 13. Er ist ein sogenannter 1-D-Code. Dieser Code besteht aus 13 Stellen, wovon die letzte Ziffer als Prüfziffer bezeichnet wird. Nicht nur bei dem EAN-Code sondern auch bei vielen anderen Codes steht direkt unter dem Barcode eine Klartextzeile, um bei Leseproblemen die Informationen manuell zu erfassen. Neben den eindimensionalen Stichcodes (1-D), gibt es auch 2-D, 3-D und seit 2007 auch 4-D-Codes. Strichcodes werden meist auf Etiketten gedruckt, um beispielsweise Waren identifizieren zu können.

Die am häufigsten vorkommenden Barcodes lassen sich wie folgt beschreiben:


Name Beschreibung Optik
GS1 DataBar Der GS1 DataBar erlaubt bis zu 74 numerische und 41 alphanumerische Zeichen. Er besteht aus sieben möglichen Stichcodevarianten, davon sind vier lage- und richtungsunabhängig lesbar. Er deckt Anforderungen ab, die der EAN-Barcode nicht erfüllt. Das heißt, mit dem GS1 Databar werden komplexere Informationen bzw. Zusatzinformationen wie zum Beispiel Gewicht oder Mindesthaltbarkeitsdatum mitgegeben. Er ist sehr klein und reudziert somit auch die Etikettengröße. Er wird bevorzugt bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln bzw. POS eingesetzt.
Code 128 Der Code128 ist eine alphanumerische Kodierung, die seit 1981 existiert. Eine alphanumerische Kodierung besteht aus Buchstaben und Ziffern. Durch den Code128 kann eine hohe Informationsdichte erzielt werden. Daneben kann dieser den vollen ASCII-Zeichensatz darstellen, weswegen der Code128 von sehr vielen Nutzern verwendet wird. Norm ISO/IEC 15417
Code 128
Code 39 Der Code 39 besteht ebenfalls aus einem alphanumerischen Zeichensatz. Die Kurzschreibweise des Codes lautet: 3of9. Neben den Ziffern und Großbuchstaben wurden folgende sieben Sonderzeichen definiert:

- . Leerzeichen, $, /, +, % Da der Code 39 eine geringe Informationsdichte aufweist, wird er zunehmend durch den Code128 ersetzt. Norm ISO/IEC 16388

Code 39
Interleaved 2 of 5 Interleaved 2 of 5 (ITF) besteht aus einem numerischen Zeichensatz. Der ITF Code ist allerdings nur mit gerader Ziffernanzahl verwendbar, weist aber eine hohe Informationsdichte auf, da mit dem Code viele Ziffern auf kleinem Raum untergebracht werden können. Der ITF-Code wird vorwiegend zur Kennzeichnung von Transporteinheiten verwendet. Norm ISO/IEC 16390
Interleaved 2 of 5
GTIN, EAN-13 und EAN-8 GTIN, EAN-13 und EAN-8 dienen zur globalen, unverwechselbaren Produktkennzeichnung für Handelsartikel. EAN-13 enthält 13 Stellen, EAN-8 – 8 Stellen, davon ist letzte Ziffer immer eine automatisch generierte Prüfziffer. Norm ISO/IEC 15420
EAN-13
EAN128 EAN128 wird in der Handelsbranche für den Logistikbereich verwendet. Dieser entspricht weitestgehend dem Code128 und wird auch als GS1-128 bezeichnet. Der Vorteil des GS1-128 Barcodes ist, dass mehrere Daten gleichzeitig codiert werden können. So ist es üblich, dass neben dem Produktcode auch zusätzlich Informationen wie Gewichtsangaben und dem Haltbarkeitsdatum im Barcode abgespeichert werden.
EAN128
DataMatrix-Code DataMatrix-Code ist einer der bekanntesten 2D-Barcodes. DataMatrix weist eine sehr hohe Informationsdichte auf, da viele Informationen auf sehr kleinem Platz verschlüsselt werden können. Der Code hat eine hohe Datensicherheit. Denn auch wenn ca. 25% der Daten zerstört sind, kann der Code identifiziert werden. Die meist genutzte Version ist der DataMatrix ECC200. Norm ISO/IEC 16022
DataMatrix
QR-Code Der QR-Code ist auch ein 2D-Barcode. QR steht für "Quick Response", übersetzt "schnelle Antwort". Diesen zweidimensionalen Strichcode hat die japanische Firma Denso Wave 1994 entwickelt. Hintergrund war, dass in den 80er-Jahren die Anforderungen der Automobilindustrie an maschinenlesbare Codes zunahmen. Der Code kann auch noch gelesen werden, wenn 30% der Fläche zerstört sind. Dieser QR-Code kann auch von Fotohandys und Smartphones entschlüsselt werden, wodurch dieser auch zu Marketingzwecken eingesetzt wird.
QR

Vorteile von Barcode-Etiketten

Vorteile gegenüber der manuellen Datenerfassung Der Barcode hat ganz klare Vorteile gegenüber der manuellen Eingabe. Zunächst werden Eingabefehler vermieden, da Nummern nicht mehr manuell eingegeben werden müssen. Weiterhin ist eine schnellere und einfachere Datenerfassung möglich, da der Barcode nur abgescannt werden muss. Insgesamt können die Daten zeit- und kosteneffizient erfasst werden

Unterschiede zwischen ein- und zweidimensionalen Barcodes

Eindimensionale Barcode-Etiketten (1D)
Vorteile Nachteile
Günstige Hardware Geringerer Informationsgehalt
Die Hardware ist weit verbreitet Eingeschränkter Zeichensatz
Hohe Verfügbarkeit Leseschwierigkeiten, wenn der Barcode verschmutzt ist. Bei teilweiser Zerstörung des Strichcodes ist dieser nicht mehr lesbar
Zweidimensionale Barcode-Etiketten (2D)
Vorteile Nachteile
Hohe Zuverlässigkeit Teure Hardware
Sehr robust Der 2-D Barcode ist relativ unbekannt
Verschlüsselt bis zu 2048 Zeichen Geringe Verfügbarkeit
Bei teilweiser Zerstörung des Strichcodes, kann dieser trotzdem noch ausgelesen werden.